Schamanismus - das klingt so gefährlich

Mir ist aufgefallen, dass viele Menschen mit dem Wort Schamanismus etwas Gefährliches verbinden, vor dem man sich fürchten muss, oder das ihnen zumindest sehr suspekt vorkommt.

Ich möchte in diesem Blog versuchen, die Angst davor zu nehmen.

Seit Beginn der Menschheit gibt es Schamanen und Schamaninnen. Sie waren die ersten Heilkundigen, die ersten "Psychotherapeuten" in ihren Sippen, die die Mitglieder ihrer Gemeinschaft helfend unterstützt haben.

Wobei man sagen muss, dass es keinen einheitlichen Schamanismus gibt. Schon von Dorf zu Dorf und von Sippe zu Sippe gab und gibt es unterschiedliche Versionen der Ausübung. In manchen Fällen gab es verschiedene Schamanen für verschiedene Bereiche, z.B. einen für die Kräuterkunde, eine Schamanin für Zeremonien und wiederum eine andere für die sozialen oder seelischen Bereiche, vielleicht jeder mit einer unterschiedlichen Bezeichnung.

In einer anderen Kultur ist wiederum nur eine Person für alles zuständig. 

In Teilen Perus z.B., gibt es Paquos, die für Zeremonien zuständig sind und Curanderos oder Curanderas, die sich eher um das körperliche, seelische oder soziale Wohlergehen in der Gemeinschaft kümmern.

In Peru ist der Schamanismus noch allgegenwärtig und mehr oder weniger in das Alltagsleben eingebunden, z.B. Zeremonien, um sich bei Pachamama (Mutter Erde) für alle Gaben des Lebens zu bedanken. 

In anderen Teilen der Welt, so auch in unseren Breiten, wird der Schamanismus eher schief angesehen.

Das Schöne am Schamanismus für mich ist, das Verbundensein von den Menschen mit allem, das existiert, sei es mit anderen Menschen, Pflanzen, Steinen, Tieren. Das Leben, die Erde, das Universum wird als Symbiose angesehen, wo alles miteinander verbunden ist und jeder Eingriff in ein bestehendes System eine Auswirkung hat, sei es in positiver oder in negativer Hinsicht.  

Die Naturvölker sind deshalb sehr darauf bedacht, dieses Gleichgewicht zu erhalten, um auch Generationen nach uns noch ein lebenswertes Lebens zu ermöglichen.                          

Von diesem Gedankengut unterscheidet sich leider die westliche Welt komplett. Hier wird Bedacht auf schnellen Profit und keine Rücksicht auf die Konsequenzen in der weiteren Zukunft genommen. Dies ist aber die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder.                  

Es tut mir im Herzen weh, zu sehen, was wir mit unserem Planeten anstellen. Wie viel Schönheit aus Profitgier vernichtet wird, wie viel Lebensgrundlagen dadurch zerstört werden.

Für mich ist daher der Schamanismus auch ein Weg, um achtsamer mit dem Leben, der Umwelt, anderen Menschen und anderen Lebewesen umzugehen.

Ebenso ist der Schamanismus auch ein Weg, um wieder bessere Energien in die Welt zu bringen.   

Der Schamanismus ist auch ein Weg der Heilung. Jeder Schamane lernt in seiner Ausbildung zuerst, seine Verletzungen der Vergangenheit zu heilen. Bevor dies nicht geschehen ist, kann man auch andere nicht auf ihrem Weg unterstützen. 

Auch unsere Schattenaspekte werden in der Ausbildung besonders behandelt, dies sind unsere Eigenschaften, Themen, die wir gerne vor anderen verstecken, da sie nicht sehr angenehm sind. 

 

Prinzipiell wird im Schamanismus auf 3 Ebenen gearbeitet:

- mit dem Unterbewusstsein - in der unteren Welt 

- mit dem Alltagsbewusstsein, den alltäglichen Problemen - in der mittleren Welt

- mit dem spirituellen Bewusstsein - in der oberen Welt

 

Je nach Problematik wendet sich die Schamanin der einen oder anderen Ebene zu.

Auf jeder dieser Ebenen wird nun energetisch gearbeitet, da in unser aller Energiefeld sämtliche  Erlebnisse, Lebenserfahrungen, Familiengeschichten von oft lange zurückliegenden Generationen, Lebensverträge, etc. gespeichert sind.

 

Wenn wir auf die Welt kommen, können wir uns mit einem klaren Kristall vergleichen.

Dieser Kristall bekommt durch unsere Lebenserfahrungen viele Spuren ab. Manche lassen sich leicht wieder entfernen, andere haben sich verfestigt, und eine Schicht über die andere lagert sich noch darüber ab, sodass unser klarer, funkelnder Kristall trüb geworden oder mitunter gar nicht mehr sichtbar ist.

Schamanen unterstützen uns dabei, wieder zu dem strahlenden Kristall zu werden, der wir einst waren.

Mit verschiedenen schamanischen Techniken, die je nach Situation und Person variieren (Energiefeld klären, belastende Energien entfernen, Seelenrückholung, Stress-De-coupling,..) wird nun das Energiefeld wieder "gereinigt."

 

Oft werden auch Krafttiere geholt, um Betroffene auf ihrem "Heilungsweg" zu unterstützen. Hierbei kann es sich um winzige Tiere handeln, oder auch um sehr "mächtige", wobei unser Begriff für mächtig in diesem Fall nicht wirklich relevant ist, da z.B.  eine kleine, unspektakuläre Maus genau die Eigenschaften besitzt, die eine Person zum Zeitpunkt einer Sitzung benötigt. Natürlich handelt es sich dabei um die Energien und Eigenschaften der jeweiligen Tiere und nicht um tatsächliche, so wie wir in unserer Kultur auch oft z.B. Schutzengel  haben, und diese auch nicht körperlich präsent bzw. für uns im Normalfall nicht wahrnehmbar sind.        

(Wichtig für mich in diesem Kontext zu erwähnen ist auch, dass sich Schamanismus und in unseren Breiten übliche Religionen, keinesfalls gegenseitig ausschließen).

 

Ist das Energiefeld schließlich "gereinigt", ist es wichtig, dass auch die Lebensumstände, die dazu geführt haben, "gereinigt" werden, da sonst über kurz oder lang das gleiche Spiel wieder von vorne beginnt. Deshalb ist es wichtig, dass nach einer schamanischen Sitzung auch Aufgaben für zu Hause und den Alltag mitgegeben werden, um die neue Energie auch langfristig in die gewünschte Richtung zu lenken.